Micro- vs. Macro-Influencer: Welche Strategie ist die bessere Wahl?

Autorin: Natascha Faulhaber
Artikel veröffentlicht am: 17.10.2025
Influencer sind längst mehr als schöne Bilder mit Rabattcodes. Sie sind Markenbotschafter, Trendmacher, Vertrauenspersonen – und ein echtes Power-Tool, wenn Du weißt, wie Du sie richtig einsetzt. Ob nahbare Micro-Influencer, reichweitenstarke Macro-Influencer oder clevere Hybrid-Strategien: Dieser Beitrag zeigt Dir, wie Du Sichtbarkeit mit Substanz kombinierst – und aus Likes eine echte Wirkung für Deine Kampagne machst.
Micro- und Macro-Influencer: Wer bewegt Deine Zielgruppe wirklich?
- Micro-Influencer haben zwischen 1.000 und 100.000 Follower. Sie sind Spezialisten in ihrer Nische. Nehmen wir als Beispiel eine nachhaltige Modebloggerin mit 12.000 Fans: Wenn sie Deine fair produzierte Jeans zeigt, wirkt das wie ein Tipp unter Freundinnen. Ihre Nähe zur Community sorgt für starke Interaktion – perfekt für Start-ups, regionale Marken oder persönliche Produkte. Und auch die Kosten im Influencer-Marketing bleiben hier oft überschaubar.
- Macro-Influencer starten bei 100.000 Followern. Denk an einen TikTok-Fitness-Profi mit 500.000 Fans, der Dein Proteinpulver im Video testet. Der Content ist professionell, die Reichweite groß, die Wirkung schnell – ideal für größere Kampagnen und reichweitenstarke Produkt-Launches. Die Zusammenarbeit läuft meist über ein Management des Influencers, das Briefings und Prozesse klar steuert.
Bühne frei für den Influencer-Vergleich: Micro-Influencer, Macro-Influencer und Co.
Nano-Influencer
- Follower-Anzahl: Unter 1.000 Follower
- Reichweite: Sehr gering, lokal
- Engagement-Rate: Sehr hoch
- Zielgruppennähe: Sehr persönlich, häufig im direkten Austausch
- Content: Unbearbeitet, oft spontan
- Kooperationspartner: Lokale Marken, kleine Shops
- Zusammenarbeit: Direkt, unkompliziert
- Kosten Influencer-Marketing: Sehr gering, oft unbezahlt
- Vertrauen & Glaubwürdigkeit: Sehr hoch
- Vorteile: Nahbar, authentisch, hohe Glaubwürdigkeit
- Nachteile: Kaum Reichweite, wenig Erfahrung
- Wann ideal? Lokale Aktionen, gezielte Testphasen
- Best Practice: Bäckerei Schmiedmaier: Ein lokaler Bäcker gewinnt Stammkundschaft durch TikTok-Videos.
Micro-Influencer
- Follower-Anzahl: 1.000 – 100.000 Follower
- Reichweite: Mittel, aber gezielt
- Engagement-Rate: Hoch (bis zu 6 – 8 %)
- Zielgruppennähe: Hoch, wie ein digitaler Freund
- Content: Authentisch, DIY-Style
- Kooperationspartner: Start-ups, mittelgroße Unternehmen
- Zusammenarbeit: Meist direkt, teilweise mit kleinem Management
- Kosten Influencer-Marketing: Günstig bis moderat
- Vertrauen & Glaubwürdigkeit: Hoch
- Vorteile: Engagierte Community, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Nachteile: Begrenzte Reichweite, schwer zu skalieren
- Wann ideal? Vertrauensaufbau, Zielgruppenbindung
- Best Practice: Glossier wurde durch viele kleine Micro-Influencer zur Hype-Marke im Beauty-Bereich.
Macro-Influencer
- Follower-Anzahl: 100.000 – ca. 1 Mio. Follower
- Reichweite: Hoch, überregional bis international
- Engagement-Rate: Mittel (ca. 1 – 3 %)
- Zielgruppennähe: Mittel, als Idol oder Experte
- Content: Hochwertig produziert, abgestimmt
- Kooperationspartner: Große Marken, internationale Kampagnen
- Zusammenarbeit: Über Agenturen oder Management, standardisiert
- Kosten Influencer-Marketing: Teurer, teilweise inkl. Zusatzleistungen
- Vertrauen & Glaubwürdigkeit: Mittel bis hoch
- Vorteile: Große Reichweite, starke Wirkung
- Nachteile: Teurer, weniger persönlich
- Wann ideal? Produkt-Launches, Awareness-Kampagnen
- Best Practice: Gymshark startete mit Fitness-Macro-Influencern wie David Laid.
Mega-Influencer
- Follower-Anzahl: Über 1 Mio. Follower
- Reichweite: Extrem hoch, globale Reichweite
- Engagement-Rate: Niedrig (unter 1 %)
- Zielgruppennähe: Gering, eher als Star wahrgenommen
- Content: Hochglanz-Content, professionell produziert
- Kooperationspartner: Global Player, starke Marken
- Zusammenarbeit: Über Management, komplex, oft exklusiv
- Kosten Influencer-Marketing: Sehr hoch, ggf. langfristige Verträge
- Vertrauen & Glaubwürdigkeit: Eher gering – abhängig vom Image
- Vorteile: Massenreichweite, Image-Aufwertung
- Nachteile: Geringe Nähe, hohes Risiko bei Image-Schäden
- Wann ideal? Marken-Image stärken, virale Social-Media-Präsenz
- Best Practice: Coca-Cola kooperierte mit Cristiano Ronaldo (mehrere Mio. Follower weltweit).
#BestPractice
So setzt Du die unterschiedlichen Influencer richtig ein
Influencer-Marketing in der Praxis: Was Du brauchst, bevor der erste Post online geht
- Ziel und Zielgruppe festlegen
- Passende Creator oder Kooperationspartner finden
- Kanäle und Content-Formate wählen
- Briefing schreiben, Verträge klären
- Zeitplan und Budget festzurren
- Performance messen und auswerten
Sichtbar sein reicht nicht – spürbar sein zählt
- Baue eine Influencer-Pyramide: unten Nano-Influencer für Nahwirkung, in der Mitte Micro-Influencer für Reichweite mit Persönlichkeit, oben ein starker Macro-Influencer für den großen Auftritt. So kombinierst Du Stärke, Tiefe und Tempo.
- Erstelle Deine eigene Creator-Cloud: ein fester Pool aus 5 – 10 Kooperationspartnern, die Du regelmäßig aktivierst. Spart Zeit, schafft Vertrauen und stärkt die Bindung zu Deiner Zielgruppe.
- Nutze Micro-Influencer als Markttester: Lass sie Features oder Produkte vorab testen – über Social Media, ehrlich und direkt. Kein Fokusgruppen-Blabla, sondern echtes Feedback.
Und wie merkst Du, dass Deine Kampagne funktioniert?
Ganz einfach: Deine Website-Besuche steigen genau dann, wenn durch den Influencer Deiner Wahl gepostet wird. Du bekommst mehr Bestellungen über personalisierte Rabattcodes. Und in den Kommentaren liest Du: „Habe ich bei Influencer XY gesehen – musste ich ausprobieren!“ Am Ende zählt nicht die größte Followerzahl, sondern: Wer bringt Deine Kampagne nach vorn? Wer passt zu Deinen Werten? Wer spricht Deine Leute so an, wie Du es selbst tun würdest? Wenn Du das klar beantworten kannst, wird aus Deiner Strategie echte Wirkung – und Deine Marke bleibt nicht nur sichtbar, sondern spürbar. Artikel, die Dich ebenfalls interessieren könnten
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